Montag, 20. Februar 2017

Kontaktloses Bezahlen: girocard nimmt Funkverbindung mit dem Terminal auf

Schneller durch die Kasse


Foto: djd/BVR
Wenn das Kassenterminal den zu zahlenden Betrag anzeigt, hält der Kunde seine Girocard in kurzer Entfernung an das Lesegerät. Sofort tauschen Chip und Lesegerät die für den Bezahlvorgang notwendigen Daten aus.


Über 100 Millionen girocards - früher EC-Karte genannt - sind in Deutschland in Umlauf. Mit ihnen kann man schnell und einfach am Automaten Geld abheben oder seine Einkäufe im Supermarkt und in fast allen anderen Geschäften bezahlen. Dank moderner NFC-Technik wird dies künftig noch bequemer und schneller funktionieren, nämlich kontaktlos per Funk. "Kontaktloses Bezahlen heißt, dass die Karte nicht mehr in das Bezahlterminal an der Ladenkasse eingesteckt werden muss, sondern dass die Karte eine Funkverbindung mit dem Terminal aufnimmt", erklärt Dr. Andreas Martin, Vorstand im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Bei Beträgen bis 25 Euro ohne Geheimzahl und Unterschrift


Wenn das Kassenterminal den zu zahlenden Betrag anzeigt, hält der Kunde seine girocard in kurzer Entfernung an das Lesegerät. Sofort tauschen Chip und Lesegerät die für den Bezahlvorgang notwendigen Daten aus: die Nummer der Karte, ihr Gültigkeitsdatum und den Betrag. Bestätigt wird die Zahlung durch einen kurzen Piepton oder durch ein optisches Signal. Danach wird der Betrag wie üblich dem Kreditinstitut des Kunden gemeldet, seinem Konto belastet und dem Händler gutgeschrieben. Bei Beträgen bis 25 Euro sind beim kontaktlosen Bezahlen nicht einmal Geheimzahl und Unterschrift notwendig.

Karten, mit denen kontaktloses Bezahlen möglich ist, tragen ein Funkwellen-Symbol. "Kontaktloses Bezahlen ist genauso sicher wie das Einstecken der Karte in das Terminal. Hier werden nur solche Daten übertragen, die zur Ausführung der Transaktion erforderlich sind, also beispielsweise nicht Name oder Adresse des Karteninhabers", erläutert Dr. Andreas Martin. Zudem könnten nur Terminals mit der Karte kommunizieren, die von der Kreditwirtschaft zugelassen seien.

Die Qual der Wahl: Bargeld, Karte oder Smartphone


Alle neu ausgegebenen girocards der Volksbanken und Raiffeisenbanken werden künftig die Kontaklos-Funktion enthalten. Und der nächste Schritt im modernen Zahlungsverkehr ist bereits in der aktiven Testphase: das Bezahlen mit dem Smartphone auf Basis der girocard. BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin ist sich sicher: "Letztendlich kann der Kunde einfach auswählen: Will er mit Bargeld bezahlen, mit Karte oder künftig per Smartphone". Weitere Informationen zum kontaktlosen Bezahlen per Funk mit Karte und über das Pilotprojekt mit der "girocard mobile" gibt es unter www.bvr.de.

Kontaktloses Bezahlen so sicher wie Bargeld


Die Zeitschrift "Finanztest" (Ausgabe 11/2016) beschäftigte sich ausführlich auch mit den Sicherheitsaspekten rund um das kontaktlose Bezahlen mit der Girocard. Zu Wort kam beispielsweise Marc Fliehe vom IT-Verband Bitkom: "Kontaktloses Bezahlen ist nicht risikoreicher als herkömmliche Zahlungen mit Karte." Nur spezielle Lesegeräte könnten die Signale empfangen und entschlüsseln. "Die Gefahr, dass einem Bargeld gestohlen wird oder man es verliert, ist weitaus größer", so Fliehe. Viele weitere Informationen auch zum Thema Sicherheit gibt es beispielsweise unter www.bvr.de.

Samstag, 11. Februar 2017

Jedes dritte Unternehmen bietet Arbeit im Homeoffice an

Geltende Gesetze erschweren flexible Arbeitsmodelle


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Die Arbeit im Homeoffice wird zum Standard. In knapp jedem dritten deutschen Unternehmen (30 Prozent) können Mitarbeiter ganz oder teilweise von Zuhause aus arbeiten. Das entspricht einer Steigerung um 10 Prozentpunkte gegenüber 2014, als der Anteil noch bei 20 Prozent lag. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. 

Dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen


Gut vier von zehn Unternehmen (43 Prozent) erwarten, dass der Anteil der Homeoffice-Mitarbeiter in den kommenden fünf bis zehn Jahren weiter steigen wird, während jedes zweite (50 Prozent) davon ausgeht, dass er konstant bleibt. „Viele Jobs können dank digitaler Technologien zu jeder Zeit und von jedem Ort aus erledigt werden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Nach anfänglicher Zurückhaltung wird Homeoffice bei vielen deutschen Unternehmen zum Alltag. Aber die Erfahrungen zeigen auch, dass dieses Modell nicht in jedem Fall geeignet ist.“

Unternehmen, die bislang keine Mitarbeiter im Homeoffice beschäftigen, führen dafür unterschiedliche Gründe an. Gut sechs von zehn Unternehmen (63 Prozent) sagen, dass Homeoffice nicht für alle Mitarbeiter möglich sei und eine Ungleichbehandlung vermieden werden solle. 46 Prozent befürchten, dass ohne direkten Austausch mit Kollegen die Produktivität sinke. 39 Prozent erklären, dass gesetzliche Regelungen Homeoffice verhinderten. 31 Prozent meinen, Mitarbeiter seien im Homeoffice nicht jederzeit ansprechbar. Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) sorgt sich um die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber und knapp jedes sechste (16 Prozent) um die Datensicherheit.

Flexibles und agiles Arbeiten wird durch gesetzliche Regelungen erschwert


„Immer mehr Arbeitnehmer wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit. Aber flexibles und agiles Arbeiten wird durch gesetzliche Regelungen erschwert“, sagt Rohleder. „Vorgaben wie die starre elfstündige Mindestruhezeit und der Acht-Stunden-Tag statt einer flexiblen Wochenhöchstarbeitszeit sind nicht mehr zeitgemäß und müssen reformiert werden.“ 

Um Missverständnisse zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu vermeiden, rät Rohleder Unternehmen, klare Regeln für die Heimarbeit zu formulieren und über Rechtslage und Gesundheitsschutz aufzuklären. Produktivität im Homeoffice setze voraus, dass Arbeitnehmer Prioritäten setzen können und ein hohes Maß an Eigenverantwortung aufbringen, betont Rohleder. Bei der Entwicklung solcher Fähigkeiten solle sie ihr Arbeitgeber gerade in der Anfangsphase unterstützen.

Hinweis zur Methodik: 
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.534 Unternehmen befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.

Dienstag, 7. Februar 2017

Digitale Identitäten schützen

Heute findet der jährliche "Safer Internet Day" statt



Heute findet der jährliche "Safer Internet Day" statt, in diesem Jahr zum Leitthema "(Cyber)Mobbing". Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weist vor diesem Hintergrund gemeinsam mit dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) auf die Risiken und Folgen des Identitätsdiebstahls hin. So können beispielsweise gefälschte Profile in sozialen Medien dazu genutzt werden, Personen bloßzustellen, zu beleidigen oder zu diskreditieren.

Wenige Daten reichen aus


Von Identitätsdiebstahl oder -missbrauch spricht man, wenn personenbezogene Daten für betrügerische Zwecke genutzt werden. Um einer anderen Person online die Identität zu stehlen, bedarf es oftmals nur weniger Informationen wie Vor- und Nachname, Geburtsdatum und Adresse, E-Mail-Adresse oder einfach nur eines Fotos der Person. Beim so genannten Phishing zum Beispiel gelangen die Täter an die Daten ihrer Opfer über gefälschte E-Mails. Häufig verfolgen Cyber-Kriminelle mit Identitätsdiebstahl das Ziel, sich auf Kosten der Opfer zu bereichern, sei es durch Überweisungen oder Abbuchungen von Konten oder durch Internetkäufe im Namen ihrer Opfer.

Personenbezogene Daten können aber auch missbraucht werden, um Cyber-Mobbing zu betreiben. Dafür legen die Täter beispielsweise Profile im Namen anderer in sozialen Medien an und verbreiten darüber kompromittierende Nachrichten und Bilder.

Gleichzeitig sind soziale Medien eine reiche Quelle für persönliche Daten, die für den Identitätsmissbrauch genutzt werden können, da viele Menschen dort bewusst oder unbewusst sensible Details über sich preisgeben.

Identitätsdiebstahl erschweren


Hierzu erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm: "Eine digitale Identität hat heutzutage fast jeder Internetnutzer, doch die weitreichenden Folgen eines Identitätsdiebstahls sind nicht allen bewusst. Als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde unterstützen wir daher den Safer Internet Day. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, Bürgerinnen und Bürgern Hinweise zum Schutz ihrer digitalen Identität zu geben, damit sie nicht Opfer von Identitätsdiebstahl werden."

Zu den wichtigsten Tipps gehört, in sozialen Netzwerken oder bei der Anmeldung zu E-Mail-Diensten oder Online-Shops nur so viele Daten anzugeben, wie für die Anmeldung zwingend notwendig sind. Ein guter Anhaltspunkt vor der Preisgabe von Informationen ist die Frage, welche persönlichen Informationen man einer fremden Person in einem ersten Gespräch anvertrauen würde. Dementsprechend sollten in sozialen Netzwerken die Privatsphäre-Einstellungen so vorgenommen werden, dass nur Freunde beziehungsweise direkte Kontakte die Inhalte sehen können. Wie bei Web-Diensten oder der Anmeldung an Mobilgeräte gilt auch hier: Für jedes Profil im Internet sollte ein eigenes, sicheres Passwort verwendet werden, um Kriminellen im Falle eines Datendiebstahls nicht den Zugang zu weiteren Diensten und Profilen zu ermöglichen. Bei der Eingabe von PINs und Passwörtern gilt, ebenso wie beim elektronischen Bezahlen oder dem Abheben am Geldautomaten, darauf zu achten, dass niemand den Vorgang beobachtet und die Information mitlesen kann.

"Auch wenn Cyber-Mobbing kein eigener Straftatbestand ist, vereinen sich darin andere Straftaten, die für die Täter rechtliche Konsequenzen haben", sagt Gerhard Klotter, Vorsitzender des ProPK. Zu Cyber-Mobbing zählen unter anderem Beleidigung, Bedrohung oder Nötigung mittels Internet. "Wer beim Cyber-Mobbing auch noch die Identität einer anderen Person benutzt, macht sich zusätzlich strafbar." Die Polizei verweist darauf, dass Opfer mit dem Cyber-Mobbing auf keinen Fall allein bleiben sollten, sondern sich anderen oder der Polizei anvertrauen sollten.

Samstag, 4. Februar 2017

Internet-Shopper schätzen Sicherheit und Komfort von Online-Bezahldiensten

Bezahlen im Internet: Zwei Drittel nutzen Online-Dienste wie Paypal



Einkäufe im Internet werden häufiger per Online-Bezahldienst wie Paypal beglichen als per Lastschrift oder Kreditkarte. Am weitesten verbreitet ist zwar die Bezahlung auf Rechnung, sieben von zehn Online-Einkäufern (70 Prozent) haben so mindestens einmal gezahlt. Kurz dahinter folgen mit 67 Prozent jedoch schon Online-Bezahldienste wie Paypal und Amazon Payments. 

Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.114 Online-Einkäufern. Die Bezahlung per Lastschrift, also Bankeinzug, hat heute knapp jeder zweite Online-Einkäufer (47 Prozent) schon einmal genutzt. Wenig genutzt werden Barzahlung bei Abholung (10 Prozent) sowie Zahlung per Nachnahme (6 Prozent). „Beim Online-Shopping kann man auch höhere Beträge sicher und bequem bezahlen. 

Neue Anbieter mischen den Banken-Markt auf“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.


Zuletzt sind die Banken und Sparkassen mit einem eigenen Online-Bezahlverfahren aufgetreten. Mit ihrem Verfahren Paydirekt kann man derzeit in 580 Shops bezahlen. Ein knappes Jahr nach der Markteinführung hat fast jeder Zehnte (9 Prozent) diese Bezahlmöglichkeit schon einmal genutzt. „Etablierte Institute wie Banken, Sparkassen oder Kreditkartenunternehmen versuchen, ein führendes Bezahlsystem im Online-Bereich aufzubauen. 

Künftig könnten sich außerdem auch neue Verfahren auf Basis von Kryptowährungen wie Bitcoins etablieren“, sagt Rohleder. Für die Überweisung von Kleinstbeträgen, so genannten Micropayments, fehle es hingegen noch an allgemein akzeptierten Bezahlsystemen. Solche Beträge fallen zum Beispiel an, wenn ein Leser für einen einzelnen Artikel in einer Online-Ausgabe bezahlen soll. „Bei den bisher verbreiteten Bezahlsystemen sind Aufwand und Kosten so hoch, dass sie den Preis der zu bezahlenden Leistung oft deutlich übersteigen. Aber auch bei Micropayments sehen wir Bewegung“, sagt Rohleder
Für Verbraucher ist bei einem Bezahlsystem wichtig, dass sie damit bei möglichst vielen Internetdiensten und Onlineshops sicher bezahlen können – und dass es komfortabel ist. Dabei schneiden vor allem Online-Bezahldienste gut ab. Wer Paypal und Co. beim Bezahlen bevorzugt, tut das vor allem aus Komfort- und Sicherheitsgründen (63 bzw. 80 Prozent). Beim Kauf auf Rechnung schätzen dagegen nur 20 Prozent die Bequemlichkeit. Hier spielen vielmehr Sicherheitsgründe (85 Prozent) und die bessere Kontrolle der eigenen Finanzen (47 Prozent) eine Rolle.
Hinweis zur Methodik: 
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.166 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt, darunter 1.114 Online-Einkäufer. Die Umfrage ist repräsentativ.