Signifikanter Anstieg der Hinweise auf illegale Internetinhalte
Oliver Süme Vorstand Politik und Recht bei eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. |
Die Anzahl der Hinweise auf rechtswidrige Internet-Inhalte steigt signifikant an: Im Jahr 2014 gingen insgesamt rund 140.000 entsprechende Meldungen bei der eco Beschwerdestelle für rechtswidrige Internetinhalte ein.
Das sind über 50 Prozent mehr als im Vorjahr mit noch rund 91.000 Hinweisen. Die mit Abstand meisten Hinweise betreffen E-Mails mit rechtswidrigen Inhalten und Spam-Mails (130.000). Hier gibt es auch den höchsten Anstieg an Beschwerden.
Rückläufig sind hingegen die begründeten Hinweise auf kinder- und jugendpornografische Inhalte. So gab es 2014 ein Viertel weniger begründete Beschwerden über Darstellungen des sexuellen Missbrauchs als 2013.
Auch die Anzahl begründeter Beschwerden über volksverhetzende oder rassistische Inhalte ist leicht gesunken. Deutlich angestiegen sind hingegen begründete Beschwerden über Erwachsenenpornografie.
Trotz rasantem Anstieg der gemeldeten Hinweise in 2014, kaum Einbußen bei der Effizienz
„Die steigenden Beschwerdezahlen zeigen, dass Nutzer zunehmend sensibel auf problematische Internetinhalte reagieren und die Internet-Beschwerdestellen nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung illegaler Internet-Inhalte spielen“, sagt Oliver Süme, Vorstand Politik und Recht bei eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V.
Trotz des erhöhten Arbeitsaufkommens durch den rasanten Anstieg der Anzeigen in 2014, gab es kaum Einbußen bei der Effizienz, mit der die kinderpornografischen Inhalte ab Meldung an die eco Beschwerdestelle aus dem Netz gelöscht werden konnten: weltweit dauerte es durchschnittlich 5,32 Tage, innerhalb Deutschlands 2,94 Tage.
Selbstregulierungsmaßnahmen der Internetwirtschaft funktionieren und machen staatliche Initiativen überflüssig
„Wir sehen uns darin bestätigt, dass die Selbstregulierungsmechanismen der Internetwirtschaft zur Bekämpfung unerwünschter und rechtswidriger Inhalte im Netz ausgezeichnet funktionieren“, erklärt Süme. Staatliche Initiativen wie beispielsweise jüngste Forderungen der europäischen Innen- und Justizminister nach einem Code of Conduct der Internetunternehmen zur Löschung terroristischer Inhalte im Netz seien überflüssig, da sich die Unternehmen längst entsprechend engagierten.
Seit
1996 betreibt eco seine Beschwerdestelle für rechtswidrige Internetinhalte.
Eingehende Beschwerden werden hier zunächst einer juristischen Prüfung
unterzogen und je nach Schwere des Vergehens und Serverstandort an die
Strafverfolgungsbehörden, den Inhalteanbieter, den Hostprovider und/oder
Mitglieder des INHOPE-Netzwerks weitergeleitet , um die schnellstmögliche
Löschung zu veranlassen.
Die aktuellen Statistiken der eco Beschwerdestelle finden sehen Sie hier.