Sonntag, 3. August 2014

E-Mail revolutionierte die Kommunikation in Deutschland

Kommunikationsmedium feiert 30jähriges Jubiläum


Vor 30 Jahren begann das E-Mail-Zeitalter in Deutschland – genauer gesagt am 3. August 1984. An diesem Tag erhielt Prof. Michael Rotert die erste E-Mail  (hier zu sehen) über das Internet, die in die Bundesrepublik geschickt wurde. Sie war der Startschuss für den Einzug eines neuartigen Kommunikationsmediums, das sowohl die Arbeitswelt als auch die private Interaktion maßgeblich verändern sollte.


1984 machte sich eine Forschergruppe an der Universität Karlsruhe daran, die Kommunikation landesweit zu revolutionieren. Im Rahmen des Projekts „Anschluss an internationale Rechnernetze“ holte sie die E-Mail auf eigene Faust nach Deutschland. Mittendrin: Prof. Michael Rotert, heute Vorstandsvorsitzender von eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. Er führte die technischen Absprachen mit den Kollegen in den USA, an deren Rechnernetz sich die Pioniere andocken wollten, und setzte den ersten Mailserver in Deutschland auf.

Den Ausgangspunkt für das Unterfangen bildete das Computer Science Network, kurz: CSNET – ein Vorläufer des Internet, wie wir es heute kennen. Doch zunächst mussten Anpassungen an der Software vorgenommen werden, bevor alles reibungslos klappte. Nach drei Monaten war es endlich soweit: Am 3. August erhielt Rotert mit der ersten E-Mail den Willkommensgruß zum CSNET und damit gleichzeitig die Bestätigung für die einwandfreie Funktionalität seines Mailservers. „Michael, this is your official welcome to CSNET. We are glad to have you aboard”, stand dort zu lesen.

Der historische Augenblick selbst verlief wenig spektakulär. Weder brach das Team in Jubel aus, noch gab es Sekt. Stattdessen arbeiteten die Wissenschaftler weiter. „Wir hatten natürlich unsere Erwartungen an das neue Medium“, erzählt Rotert. „Uns war klar, dass die Kommunikation nun deutlich schneller würde, vor allem auf internationaler Ebene. Aber niemand hat zu dem Zeitpunkt geahnt, dass die E-Mail eines Tages zum Massenmedium werden und die heutige Bedeutung erlangen würde. Damals hatten schließlich nur Forschungseinrichtungen Zugriff darauf.“ Doch mit ein wenig zeitlichem Abstand wurde dem Pionier doch bewusst, hier etwas Großes vollbracht zu haben: „Ich erinnere mich, dass ich an dem Abend spät nach Hause gekommen bin und gesagt habe: ‚Hurra! Jetzt habe ich es geschafft!‘“, so Rotert. „Das war schon ein tolles Gefühl.“

Die Geschichte der E-Mail begann als militärisches Forschungsprojekt


Die Geschichte des Internet und damit auch der E-Mail begann 1969 als militärisches Forschungsprojekt in den USA. Der Verwendungszweck wurde schnell auch auf Universitäten und Forschungseinrichtungen ausgeweitet. Für andere Nutzergruppen blieb das Kommunikationsmittel aber noch tabu. Erst 1989, mit dem Fall der Mauer, wurden die Netzwerke, also das Internet und damit auch die E-Mail, für kommerzielle und private Nutzung geöffnet.

Ab diesem Zeitpunkt begann das Medium seinen rasanten Siegeszug. Es revolutionierte die Arbeitswelt und die private Kommunikation. Nun konnten sich die Menschen mit anderen auf der ganzen Welt schneller, einfacher und bald auch kostengünstiger austauschen als je zuvor. Bis heute wächst die Anzahl geschäftlicher E-Mails pro Jahr um rund zehn Prozent, während sie im privaten Bereich inzwischen um rund vier bis fünf Prozent jährlich abnimmt. Der Grund: Privat möchten die Menschen heutzutage oft in Echtzeit miteinander interagieren. So nehmen hier neue Kommunikationsformen wie Social Media, SMS und internetbasierte Instant-Messaging-Systeme, wie beispielsweise WhatsApp, der E-Mail Anteile ab.


Über eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V.:
Eco ist mit mehr als 700 Mitgliedsunternehmen der größte Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet der eco Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte, formt Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige Internetthemen voran. Weitere Informationen: www.eco.de